die anderen:
Die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten meint zu den Wahlchancen der SPD:
Alles deutet auf eine hauchdünne Entscheidung am 22. September hin. Schröders großes Problem besteht darin, dass die Arbeitslosigkeit nicht nennenswert gesunken ist. Aus Angst vor einem Wahldesaster hat Schröder nun einen Flirt mit traditionellem sozialdemokratischem Betondenken eingeleitet. Eigentlich war er ja letztes Mal gewählt worden, weil er es nach dem Vorbild Tony Blairs wagte, mit der neuen Mitte dagegen anzugehen. Mal sehen, wo die Reise in die Vergangenheit endet. Schröders größte Chance bleibt der mögliche Absturz der FDP.
Die Wahlen in Frankreich kommentiert der Mailänder Corriere della Sera:
Im Grunde ihrer Seele haben die Franzosen das Bedürfnis nach Gewissheit und Sicherheit (und das auch physisch gesehen, betrachtet man etwa den Anstieg der Kriminalität), und genau dies haben sie diesmal verdeutlicht. Besser eine solide Mehrheit auch im Parlament als jene verwirrende institutionelle Kohabitation. Besser der ewige und alte Chirac (der sich seit 35 Jahren in den Gefilden der Macht bewegt) als das obskure Abgleiten ins Le-Pen-Lager. Besser der „provinzielle“ Raffarin, der neue Ministerpräsident, als die aufklärerische Lektion des Professors Jospin.
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