die anderen:
Die belgische Zeitung Het Belang van Limburg glaubt nicht an eine Unterstützung für einen EU-Beitritt der Türkei: Die neuen konservativen Regierungen in Westeuropa begeistern sich nicht für die Erweiterung der Europäischen Union und sicher nicht für die Kandidatur der Türkei. Der deutsche Kanzlerkandidat Edmund Stoiber nannte sie sogar ein „nicht wirklich europäisches Land“. Sie geben damit die Meinung eines Teils der eigenen Bevölkerung wieder, die in den Nachkommen der Gastarbeiter aus Anatolien keine europäischen Brüder sieht. Außerdem ist die Islamphobie im ungläubigen Europa seit dem 11. September stärker denn je.
Die Tageszeitung Libération aus Paris kritisiert das Verbot der rechtsextremen Gruppe „Radikale Einheit“ in Frankreich: Eine extremistische Gruppe, eine Bewegung oder eine Partei zu verbieten, das war noch nie eine gute Lösung. Bestenfalls ist das eine Waffe im Dienste der Polizei und der Justiz, um eine reale Gefahr bekämpfen zu können. Im schlimmsten Falle ist ein solches Verbot aber lediglich eine Art Spielerei, ein simpler Akt der Kommunikation, der Handeln vortäuschen soll. Das gilt umso mehr, weil Ideen zuallererst mit Ideen bekämpft werden und durch Taten im Alltag. Durch Politik, kurz gesagt.
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