die anderen zur reformdebatte :
Zur Kritik am geplanten Umbau des Gesundheitswesens in Deutschland meint die Financial Times aus London: Die von der Regierung Schröder angekündigte Gesundheitsreform hat bei Wirtschaftsexperten, Branchenvertretern, Gewerkschaften und Verbraucherverbänden einen Sturm der Kritik entfacht. Der Hauptvorwurf lautet, dass die Reform sozial ungerecht sei, weil der normale Kassenpatient und die Arbeitnehmer die größte Last tragen müssten. Kritik ist nicht schlecht, solange sie Druck erzeugt, um die Reform zu stärken anstatt sie zu schwächen. Zumal die Kritiker durchaus Argumente haben. Das Entscheidende ist aber, dass die Reform umgesetzt und nicht durch Grabenkämpfe aufgehalten wird. Eine Reform des Arbeitsmarktes und des Rentensystems muss dann folgen.
Bild am Sonntag aus Hamburg kommentiert: Selten hat ein Regierungsmitglied so unverblümt sein Scheitern eingestanden! Wieder werden fantasielos Kosten auf die Versicherten abgewälzt. Wieder wird Zeit erkauft, um fortgesetzt über die dringend notwendigen Veränderungen zu diskutieren. Neue Antworten, erklärte Ulla Schmidt, sollen spätestens 2010 gefunden werden. Ob die Geduld der Wähler mit ihrer Gesundheitsministerin bis dahin reicht, darf bezweifelt werden.