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Archiv-Artikel

die anderen zur krise in darfur

Die Schweizer NZZ am Sonntag kommentiert das Verhalten des UN-Sicherheitsrats gegenüber dem Sudan: Es ist spitzfindig, darüber zu streiten, ob sich die sudanesische Regierung und ihre Handlanger in Darfur, die Janjawid-Milizen, des Völkermords schuldig machen oder ob sie die in der Region ansässigen afrikanischen Stämme „nur“ vertreiben wollen. Die Angreifer morden, vergewaltigen und entziehen den betroffenen Ethnien die Lebensgrundlage. Sie haben den Genozid damit zumindest im Kalkül. Daraus folgt, dass die Staatengemeinschaft verpflichtet ist, einzuschreiten, um das Morden zu beenden und die Schuldigen zu bestrafen.

Der britische Tageszeitung The Observer schreibt zum selben Thema: Bisher haben die Vereinten Nationen mit charakteristischem Zögern reagiert. Im Mai veröffentlichten sie eine nicht bindende Erklärung, die von der sudanesischen Regierung noch nicht einmal Handeln verlangte, sondern sie nur dazu drängte. Die Vereinten Nationen müssen jetzt eine Resolution verabschieden. Ein Entwurf, der dem Sudan mit Sanktionen binnen 30 Tagen droht, wenn die Milizen nicht festgenommen werden, liegt vor. Das ist kein schlechter Anfang, aber 30 Tage sind eine lange Zeit, wenn die Regenzeit die Flüchtlingslager in Sümpfe voller Krankheiten verwandelt.