die anderen zur ausgetrockneten druschba-ölpipeline :
Das russische Boulevardblatt Komsomolskaja Prawda kommentiert den Energiestreit zwischen Russland und Weißrussland: Früher war Russland nicht beunruhigt, dass es keinerlei Alternative zu Lukaschenko gab. Russland hatte großen politischen Einfluss in Weißrussland, doch es fürchtete sich, das Väterchen und viele Weißrussen zu erzürnen, und schwieg. Es schwieg, als Lukaschenko die Opposition verfolgte, schwieg, als er sich eine dritte Amtszeit genehmigte, schwieg, als der einzige prorussische Präsidentschaftskandidat Kosulin (im Gegensatz zum westlich orientierten Milinkewitsch) hinter Gitter wanderte. Jetzt ist offenbar die Zeit zum Reden gekommen.
Die République des Pyrénées aus Südfrankreich schreibt zum gleichen Thema: Der Handelskrieg zwischen Moskau und Minsk ist weit mehr als nur ein einfacher Konflikt um Erdöllieferungen. Er signalisiert indirekt die Renaissance des russischen Reiches. Das formell unabhängige Weißrussland wird zu einem russischen Protektorat, während Moskau den Ring um die Ukraine und Georgien – die es der gleichen Art wirtschaftlichen Drucks ausgesetzt hat – immer enger zieht. Der Augenblick dafür ist gut gewählt, sind die USA doch dauerhaft im Irak verstrickt. Das Unternehmen Gazprom (und hinter ihm der Kreml) will die Versorgungsquellen und das Liefernetz kontrollieren.