die anderen zur Präsidentschaftkandidatin Ségolène Royal in Frankreich :
Der Mailänder Corriere della Sera meint: Von heute an beginnt für Ségolène Royal eine andere Schlacht. Während sie durch die öffentliche Meinung unterstützt und durch das Votum der Vorwahlen legitimiert ist, muss sie nunmehr die internen Rivalitäten beenden, die Partei einigen und eine breitere Allianz schaffen, damit sich die sozialistische Kandidatur in einen Bannerträger für die gesamte Linke verwandelt. Ein schwieriges Unternehmen angesichts der Tatsache, dass eine eigenständige Teilnahme am ersten Präsidentschaftswahlgang von vielen kleinen Parteien und politischen Bewegungen etwa so wie die Olympischen Spiele angesehen wird: Dabei sein ist alles.
Die russische Tageszeitung Kommersant wundert sich dagegen über die französische Linke: Ségolène Royal ist nicht klassisch links, man nennt sie eine Realistin. Darin ähnelt sie sogar ihrem Konkurrenten Nicolas Sarkozy, dem französischen Innenminister. Beide können notfalls auch außerhalb des eigenen Feldes spielen. Von allen sozialistischen Kandidaten hat nur Royal es sich erlaubt, die Weisheit der 35-Stunden-Woche anzuzweifeln, die von links erdacht und von rechts kritisiert wurde. Sie gilt als linksliberal. Erstaunlich, dass ausgerechnet diese Mischung bei den linken Franzosen am meisten gezogen hat. Entweder ändert Frankreich sich oder die Linke.