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Archiv-Artikel

die anderen zur Gesundheitsreform

Die Volksstimme aus Magdeburg schreibt zu den Kassen-Protesten: Der Widerstand der gesetzlichen Krankenkassen gegen die Gesundheitsreform wurde geschickt aufgebaut. Dem Grummeln der Kassenfürsten folgte ein Kampagne-Aufruf, der in die Aktionseinheit mit Verdi mündete. Die Gewerkschaft hat ausgerechnet, dass das neue Staatsunternehmen Gesundheitsfonds 30.000 Kassen-Arbeitsplätze kosten würde. Wer könnte nicht verstehen, dass sich die Kassenleute gegen die drohende Entsorgung wehren? Die Kassenchefs treibt aber noch etwas anderes um. Der Wettbewerb unter den Anbietern wird schärfer, wenn deren Mittel nach zentralen Vorgaben zugeteilt werden. Den Versicherern ist ein Stück Macht genommen. Wer dann nicht gut wirtschaftet, verschwindet vom Markt einschließlich Vorstand. Um das zu vermeiden, schickt man gern das Personal stellvertretend zum Protest vor die Tür.

Die Neue Ruhr-/Neue Rhein-Zeitung aus Essen meint zum gleichen Thema: Mancher verfängt sich in seiner eigenen Propaganda. Einerseits hört man von Verdi- und Kassen-Funktionären, die sich auffallend gut verstehen, die Reform führe zu Personalbau. Andererseits ist von einer drohenden neuen Mammutbehörde die Rede, die zusätzlich zu den jetzigen Kassen-Jobs noch 18.000 Neueinstellungen erforderlich mache. Ja, was denn nun?