die anderen zum tod des turkmenischen diktators saparmurad nijasow :
Der Tages-Anzeiger aus Zürich fürchtet: Jetzt, wo der „Führer aller Turkmenen“ tot ist, klafft mitten in Zentralasien eine gefährliche Lücke. Die politischen Eliten werden sich einen gnadenlosen Kampf um die Macht liefern. Die turkmenische Gesellschaft ist atomisiert und hilflos. Es droht ein Bürgerkrieg, der im schlimmsten Fall die ganze Region in den Abgrund reißen kann. Dann dürfte das turkmenische Gas allerdings nicht mehr fließen.
Die Times ist optimistischer: Der Tod des Turkmenbaschi lässt die Hoffnung auf eine stufenweise Öffnung der Grenzen keimen, die so streng kontrolliert wurden, und er bringt auch die Möglichkeit eines echten Wandels in der gesamten Region.
In Moskau meint die Iswestija: Nach dem Tod Nijasows wird Turkmenistan zum Spielball geopolitischer Auseinandersetzungen werden. Schon zu Lebzeiten Nijasows suchte Washington verdeckt Kontakte zu ihm – nicht ohne ihn öffentlich scharf zu kritisieren. Auch das Interesse der Europäischen Union, die Energieträger unter Umgehung Russlands bekommen will, ist bekannt.
Und Kommersant schreibt: Sein System ließ nicht einmal den Gedanken einer freiwilligen Übergabe der Macht zu. Deshalb konnte der Turkmenbaschi nur so aus dem Leben scheiden – unerwartet, begleitet von Gerüchten und Vermutungen. Das ist der Preis für die absolute Macht.