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die anderen: zum heckenschützen in washington

Zum Heckenschützen in den USA schreibt die britische Zeitung The Times: Es gibt auf dieser Seite des Atlantiks die Versuchung, den Heckenschützen und seinen Sadismus als eine einzigartig US-amerikanische Sache zu betrachten – eine, die aus einer ungewöhnlichen Kultur oder wegen des Mangels an strengen Waffenkontrollen entsteht. Diese Haltung ist falsch. Die Schusswaffenkontrolle, die im Fall Marylands strikt ist, wäre für diesen Mörder kein Hindernis. Großbritannien hat seine Massaker in Hungerford und Dunblane gehabt. Und Bedrohungen der profanen, aber lieb gewonnenen Normalität des Lebens lasten als Fluch nicht nur über den USA.

Zum gleichen Thema meint die spanische Zeitung El País: Es ist unfassbar, dass in einem Land, das zum Kampf gegen den Terrorismus mobilisiert wurde, die Polizei nicht in der Lage ist, einen einzelnen Heckenschützen festzunehmen. Die an der Jagd nach dem Verbrecher beteiligten Sicherheitskräfte legen einen Mangel an Koordination an den Tag, der Besorgnis erregend ist. Dies gilt besonders für die Bundespolizei FBI, die sich schon von den Selbstmordpiloten des 11. September hereinlegen ließ. Die allgemeine Verängstigung wurde noch schlimmer dadurch, dass die Polizei sich dazu entschloss, die Kommunikation mit dem Mörder über die Medien zu führen.

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