die anderen über sarkozy und die europaratspräsidentschaft :
de Volkskrant (Amsterdam) lobt: Das große Verdienst der französischen Ratspräsidentschaft besteht darin, dass sie gezeigt hat, was ein tatkräftig und vernünftig zusammenarbeitendes Europa vermag. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass daran mit Wehmut zurückgedacht wird, nachdem die Vorreiterrolle von dem kleinen Tschechien übernommen wurde. Es hat noch nicht einmal den Vertrag von Lissabon ratifiziert, und die euroskeptische Stimmungen nehmen dort Überhand. Muss nun beklagt werden, dass die Europäische Kommission ein wenig in den Hintergrund gerückt ist? Die Antwort ist nein. Die politische Willensbildung in der EU spielt sich doch zumeist auf der Ebene der Regierungschefs ab. Man kann nur hoffen, dass sie auch bald den politischen Willen aufbringen, jemanden mit Format für den neuen Posten des EU-Präsidenten zu bestimmen.
Die Lausitzer Rundschau (Cottbus) mahnt: Es könnte sich sogar als glücklicher Umstand erweisen, dass jetzt eine Zeit lang nicht nur immer so getan wird, als sei alles in bester Ordnung. Denn der europäische Motor stockt aus vielen Gründen und wird erst dann wieder rund laufen, wenn beispielsweise auch die Tschechen Verantwortung zu übernehmen bereit sind. Damit sind sie jetzt ganz zwangsläufig konfrontiert, und sie werden uns dabei im Guten überraschen.