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Archiv-Artikel

die anderen über römische werte und deutsche sonderwege

Der römische Il Messaggero zu Berlusconis Rolle im Fall Calipari: Eine Sache hat Silvio Berlusconi bei seiner Rekonstruktion der tragischen Umstände vor allem unterstrichen: dass das Verhältnis mit den USA, das auf einer gemeinsamen Vision der derzeit in der Welt passierenden Dinge basiert, der Hauptpfeiler der Außenpolitik der Regierung bleibt. Die Angelegenheit ist politisch abgeschlossen. Und dies nicht, weil die von George Bush durchgeführte „Telefon-Diplomatie“ großen Einfluss auf die Überzeugungen des Regierungschefs gehabt hat, sondern weil die Partnerschaft mit dem Weißen Haus für Berlusconi strategischen, essenziellen Wert hat. Sie ist unverzichtbar.

Der Wiener Standard zur Kapitalismuskritik: Wird da nicht einfach im Gewand einer moralisierenden Globalisierungskritik der gute alte deutsche Sonderweg gepriesen? In der Stunde der Gefahr wollte schon die Reichstagsfraktion der SPD 1914 das „eigene Vaterland“ nicht im Stich lassen. Viele Kommentatoren freuen sich: Müntefering hätte eine längst fällige Debatte um die Auswüchse der Marktwirtschaft angestoßen. Tatsächlich hat er die Debatte erschwert. Jenes „Ganze“, um das es in der Globalisierungsdebatte geht, hat Müntefering unter den Tisch fallen lassen: Unmoralisch ist alles, was deutsche Arbeitnehmer schädigt. Dass es irgendwo andere Interessen gibt, zählt nicht.