die anderen über politik und recht in frankreich :
Die Pariser Le Monde schreibt: Was werden die Wähler von dieser Angelegenheit festhalten? Dass Juppé seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hat und dass er schließlich bleibt, also dass er sein Wort nicht gehalten hat. Dass er von der Justiz verurteilt wurde und dass die gesamte politische Mehrheit wie ein Mann die Justiz kritisiert oder dieses Urteil anficht. Mit anderen Worten, die Volksvertreter wollen sich immer noch der Strenge der Justiz und der Anwendung der Gesetze entziehen, die sie selbst ausgearbeitet und verabschiedet haben. Man muss fürchten, dass die Politiker sich somit noch stärker in Misskredit bringen und den Rechtsradikalen Argumente liefern.
Die linksliberale bulgarische Zeitung Sega meint: Für Präsident Jacques Chirac bleibt nur ein Ausweg. Er muss auf die Rente verzichten und mit 75 Jahren die Arbeit übernehmen, die er beschlossen hatte Juppé zu überlassen. Das bedeutet, seine eigene Nachfolge und die von seinem geplanten Nachfolger zu erben. Und weil bekannt ist, dass ihm die Richter nur im Élyséepalast keine Fragen stellen können, ist es am besten, dort so lange wie möglich zu bleiben. Sollte er auch eine dritte Amtszeit schaffen, wird er mit 80 Jahren der Justiz zur Verfügung stehen. Wer würde dann einen alten Mann mit solchen Verdiensten um die Republik – drei Mandate im höchsten Amt – verurteilen?