die anderen über polen: es lebe hoch! :
Le Progrès aus Lyon schreibt: Vive la Pologne! Wenn sie nicht schon in der EU wären, dann müsste man sie einladen. Polen ist für uns Franzosen unabdingbar, vor allem, weil es uns ähnlich ist. Es verschlingt Agrarsubventionen, ist eifersüchtig auf die deutsche Potenz und sehr empfindlich, wenn es um den nationalen Stolz geht. Neu im Club der Europäer, geht Polen jedoch bei allem zu weit, ist also ohne die diplomatische Form unseres Außenministeriums. Neben Polen sieht Frankreich gemäßigt, vernünftig, kooperativ aus, in einem Wort: europäisch. Und alle Welt vergisst, dass Europa in diesem Loch steckt, weil die Franzosen Nein zur EU-Verfassung gesagt haben.
Lidove noviny aus Prag meint: Niemand zweifelt ernsthaft daran, dass Polen ein Opfer des Zweiten Weltkriegs war. Aber warum sollte ausgerechnet die EU hypothetische Ansprüche Warschaus befriedigen, wo sich in dem Bündnis doch eine Reihe Staaten mit gleichem Schicksal befinden? Warum wendet sich Regierungschef Jarosław Kaczyń-ski nicht an Russland, das einen Teil Polens annektierte? Und sollten in der EU noch andere Staaten mit Stimmen „entschädigt“ werden? Auf Kosten von Deutschland und Italien oder von Ungarn und der Slowakei? Nein, der Unsinn der polnischen Forderung ist offensichtlich. Sie zeigt: Warschau gehen die Argumente aus.