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Archiv-Artikel

die anderen über obamas ruckrede

Obamas Vorbilder benennt der Corriere del Ticino: Von Reagan hat Obama den Optimismus geliehen. Inhaltlich nähert er sich eher dem Paradigma von Roosevelts „New Deal“. Mit dem Unterschied, dass, als Roosevelt 1933 die Präsidentschaft antrat, der Aktienmarkt längst abgestürzt war und sich die Wirtschaft schon mitten in der Depression befand. Es konnte nur noch aufwärts gehen. Obama betrat das Weiße Haus, als die Auswirkungen der Finanzkrise eben erst in der amerikanischen Mittelschicht spürbar wurden und die Wirtschaft ihren Absturz begann. Trotz des Bewusstseins, dass es notwendig ist, die Ära der Verantwortungslosigkeit zu beenden, hat Obama in seiner Rede nichts anderes vermocht, als sich zwischen Realismus und Hoffnung durchzuschlängeln.

De Standaard aus Belgien schreibt: Die USA stehen vor der Wahl: das System reparieren und sich mit der immer weiter wachsenden Kluft zwischen Reich und Arm abfinden oder eine sozialere Gesellschaft aufbauen. Die Krise trifft die ganze Welt. Und das Risiko von Protektionismus und entgleistem Nationalismus ist real. Es sei denn, irgendjemand macht einen Entwurf für eine neue internationale Zusammenarbeit. Obama versteht, dass sich die „Augen aller Menschen“ auf die USA richten. Aber darüber hinaus blieb er eher vage. Schade, denn sehr lange kann die Welt nicht warten.