die anderen über nordirland: :
Die Financial Times schreibt über die neue Regierung in Nordirland: Nordirlands Streben nach Normalität sollte nun auf eher irdische Sorgen konzentriert werden. An vorderster Stelle steht dabei die Lage in der Wirtschaft, wo die Entwicklung hinter jener in der Politik zurückgeblieben ist. Nordirland hängt zu sehr vom öffentlichen Sektor ab. Nach allen Maßstäben ist der private Sektor zu klein, sodass die Provinz weniger produktiv ist, als sie es sein könnte. Bislang sind noch rund ein Drittel aller Arbeitskräfte von der Regierung angestellt, die wiederum für rund zwei Drittel des wirtschaftlichen Gesamtergebnisses sorgt. Das ist eine Herausforderung für jede Regierung.
The Daily Telegraph meint dazu: Wenn nun der gefährliche Tribalismus ein Ende hat, der Nordirlands Politik über Jahrzehnte zerrissen hat (und Ende müsste auch bedeuten, dass die Bandenkriminalität aufhört, die aus den paramilitärischen Gruppen erwachsen ist), dann wird ein großes Vakuum zu füllen sein. Wir haben früher schon erfahren, dass die politische Klasse der Provinz wenig Gutes getan hat, nicht zuletzt, weil sie nur wenig Erfahrung im Regieren hat. Das wird die wahre Bewährungsprobe für das Parlament werden. Es muss der Versuchung widerstehen, ständig über die Schulter nach dem mörderischen Nihilismus der Vergangenheit Ausschau zu halten.