die anderen über juschtschenkos wahlsieg in der ukraine :
Die liberale Gazeta Wyborcza aus Polen schreibt: Wenn die Menschen nicht vor einigen Wochen in Scharen auf den Unabhängigkeitsplatz in Kiew gezogen wären, wäre die Ukraine wahrscheinlich noch viele Jahre in Lethargie versunken. (…) Wird die Ukraine ihre Chance nutzen? Das hängt ausschließlich von den Ukrainern und ihren Führern ab. Die Wahlen sind erst der Beginn des Weges. Es ist nicht auszuschließen, dass Juschtschenko auf dem Altar der Revolution ebenso verbrennt wie die polnischen Reformer Anfang der 90er-Jahre. Wichtig ist, dass er in die Geschichte eingeht als derjenige, der am Dnjepr Prozesse eingeleitet hat, von denen es kein Zurück gibt.
Die Moskauer Zeitung Russki Kurjer meint: Der Kreml stellte die Aufgabe, das Regime Kutschmas und seines Stabschefs Wiktor Medwetschuk zu erhalten, und mit Janukowitsch als Sichtschutz versuchten die Berater, dieses Ziel mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln zu erreichen. Dabei ignorierten sie die wichtigste Frage der ukrainischen Politik und der Wähler: Wie soll die Staatsmacht in der Ukraine künftig aussehen? So abgeschottet und korrumpiert wie unter Kutschma? Oder doch offen und demokratisch, wie sie vielleicht unter der Opposition sein wird? Diese Fragen haben nur die nicht gehört, die sie absichtlich überhören wollten.