die anderen über journalistische ethik und edmund stoiber :
Die New York Times schreibt über den von Newsweek zurückgezogenen Bericht über Koranschändungen in Guantánamo: Nachdem wir selbst einen oder zwei journalistische Stürme durchgestanden haben, können wir nur sagen, dass Transparenz der beste Lösungsansatz ist, mit dem Newsweek etwas reparieren kann, wenn überhaupt. Es ist aber befremdlich zu sehen, dass die Bush-Regierung den Fall für ihre politischen Zwecke nutzt. Es ist lächerlich von den Sprechern des Weißen Hauses und des Verteidigungsministeriums, fromme Erklärungen abzugeben über die Verantwortlichkeit, Offenheit und Besorgnis über Amerikas Image im Ausland.
Zum Besuch Gerhard Schröders in Prag schreibt die tschechische Zeitung Pravo: Zwischen Berlin und Prag besteht kein Problem – was nicht bedeutet, dass man Aspekte der gemeinsamen Vergangenheit nicht unterschiedlich wahrnimmt. Jedoch schwingt bei den Worten des Kanzlers kein Druck und schon gar keine Drohung mit. Anders Edmund Stoiber: Schon einige Male unterrichtete er Tschechien, was Prag alles tun muss: Beneš-Dekrete streichen, beschlagnahmtes Eigentum zurückgeben et cetera. In Deutschland heißt es, dass Stoiber das unterlassen wird, sollte er einmal Kanzler werden. Nur hat er noch am Wochenende gesagt, er habe „einen langen Atem“.