die anderen über iran :
Der Standard aus Wien diskutiert die Möglichkeit eines Krieges der USA gegen Iran: Die Logik spricht gegen einen Angriff. Aber vielleicht haben die USA den Irak schon aufgegeben. Oder meinen, dass er nur durch eine Kaltstellung des Regimes zu retten ist. Oder denken wie schon im Irak: Hauptsache, das Regime ist weg, alles andere wird sich finden. Die Situation ist gefährlich. Der Iran wird nicht auf sein Recht auf Urananreicherung verzichten. Vielleicht wird er auf die Ausübung dieses Rechtes verzichten: wenn die EU-3 ein akzeptables Angebot machen, wenn die iranische Regierung vernünftig bleibt, wenn die USA einen Kompromiss unterstützen. Wenn.
Libération aus Paris geht auf den Machtwechsel in Teheran ein: Die Hoffnungen auf Glasnost im islamischen Stil sind im Iran enttäuscht worden. Auch wenn sich der neue Präsident Ahmedinedschad jetzt mit gemäßigten Äußerungen nur so überschlägt, nachdem er lange die revolutionäre reine Lehre verkörpert hatte, so liegen die Hebel der Macht doch weiterhin ausnahmslos in den Händen der Ultrakonservativen. Die iranische Zivilgesellschaft steckt nach wie vor in den Kinderschuhen. Und dies, obwohl man heute zweifellos in Teheran freier atmet, die Zensur auf dem Rückzug ist und auch die iranische Jugend sich freizügiger verhalten kann.