die anderen über george bush und iowa :
La Tribune aus Paris kommentiert: Man nehme Unverfrorenheit, Naivität und Glück: Der US-Präsident George W. Bush hat es. Daher kann er als zufriedener Mann auftreten, der gesetzt, gezweifelt und doch gewonnen hat. Kommt nichts mehr dazwischen, dürfte ihm die spektakuläre Wiederbelebung der US-Wirtschaft die Gunst der Wähler einbringen. Da der Zweck die Mittel heiligt, hat Bush sowohl dutzende Dollarmilliarden als auch hunderttausende Soldaten mobilisiert, um einen geschwächten Tyrannen zu stürzen. Mit ebenso wenig Skrupeln hat er in der Wirtschaftspolitik Rezepte von Keynes und den Liberalen angewendet, die einst Ronald Reagan inspiriert haben.
Die Londoner Financial Times schreibt: Anfang der Woche war die Stimmung in Europa zu den Vorwahlen in den USA von Resignation geprägt. Die Aussicht auf vier weitere Jahre einseitige Außenpolitik unter US-Präsident Bush schien unausweichlich. Das änderte sich nach den Vorwahlen in Iowa. Das Rennen um den Posten ist wieder interessant. Zu glauben, ein demokratischer Präsident würde die US-Außenpolitik umkehren, ist aber naiv. Den 11. September und die Vorherrschaft der USA kann man nicht wegwünschen. Jeder US-Präsident wird die Macht Amerikas aggressiv verteidigen. Aber diese Woche hat daran erinnert, dass das Bush-Modell nicht in Stein gemeißelt ist.