die anderen über frankreichs kopftuchgesetz :
Zum „Kopftuchgesetz“ in Frankreich schreibt die Zeitung Le Républicain Lorrain aus Metz: Diese feierliche Bekräftigung des Prinzips der Laizität wird zwar nicht auf einen Schlag alle Probleme lösen und auch nicht ausschließen, dass es zu Beginn des kommenden Schuljahres neue Streitfälle gibt; sie verteidigt jedoch eine konsequent moderne Idee. Sie hat absolut nichts mit einer Art weltlicher Religion zu tun, sondern legt genau die Grenzen der Freiheit fest, die jedes Kind in der Schule behalten muss. Dieses Gesetz trägt nicht zur „Ghettoisierung“ junger Mädchen bei, die letztendlich von der öffentlichen Schule ausgeschlossen werden könnten; es stärkt vielmehr die Rechte und den Schutz jener, die einfach sein wollen, wie sie sind, und den Schleier ablehnen.
Zum gleichen Thema meint die Mailänder Zeitung Corriere della Sera: Die Kraft eines Landes zeigt sich in seiner Fähigkeit, bei Entscheidungen über Grundsatzfragen zur Einheit zu finden. Das war in Frankreich so bei den Präsidentenwahlen im Jahr 2002 angesichts der dunklen Bedrohung durch den Rechtspolitiker Le Pen, als Präsident Chirac mit 82 Prozent der Stimmen gewählt wurde, und von der Linken. Und das war am Dienstag so im französischen Abgeordnetenhaus, als dieses über das Gesetz zum Laizismus abstimmte.