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Archiv-Artikel

die anderen über europäische sozialpolitik und de villepins verspätung

Die französische Tageszeitung Le Monde kommentiert die Probleme der Sozialpolitik in der EU: Die europäischen Sozialsysteme zu modernisieren und gleichzeitig zu erhalten, das gleicht ziemlich oft einer Quadratur des Kreises. Es gibt Länder, die das besser hinbekommen haben als andere. Das sind im allgemeinen jene, die pragmatische Lösungen und Konzentration den ideologischen Schlachten und der Konfrontation vorzogen. Die Ergebnisse lassen sich in Zahlen nachlesen, etwa in der Arbeitslosenstatistik: 4,7 Prozent in Großbritannien, in Frankreich 10,2 Prozent. Wie man das macht, lässt sich sicherlich nicht einfach von einem Land auf das andere übertragen.

Die Tageszeitung Libération aus Paris meint zur Regierungserklärung des neuen Premiers Dominique de Villepin: Nach insgesamt vier Wahlniederlagen des rechten Lagers in den vergangenen Jahren und nur 22 Monate vor der nächsten Präsidentenwahl kommt Dominique de Villepin zu spät. Seine Gegner wissen dies und nehmen sein Scheitern als gegeben hin. Villepin hat keine andere Wahl als in den aussichtslosesten Kämpfen jetzt das ganz Außergewöhnliche zu suchen. Um dabei einen Funken Hoffnung zu haben, die Mutter aller Schlachten (die gegen die Arbeitslosigkeit) doch zu gewinnen, genügt Glück nicht. Vonnöten sind Kühnheit, Ehrgeiz und Vorstellungskraft.