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Die Tageszeitung Libération aus Paris meint zur Erweiterung der Europäischen Union: Der Zweck der Erweiterungen scheint einzig darin zu bestehen, unter den Mitgliedern Zugang zu einem von seinen Fesseln befreiten Markt zu sichern sowie einen in keiner Weise bedrohten politischen Raum zu schaffen. Müssten dann nicht jene, die noch dem Gründergeist des Vertrags von Rom verpflichtet sind, angesichts eines solchen endlos wachsenden Europas ihren Schritt beschleunigen und diesmal nur die wirklich Willigen mitziehen? Vielleicht bietet die Erweiterung Europas also doch eine Chance, die europäische Debatte zu vertiefen.
Die bulgarische Zeitung Sega meint dazu: Mit der jetzigen und der geplanten künftigen Erweiterung der EU wird eigentlich der jahrhundertalte europäische Traum von einem weiteren wirtschaftlichen Raum erfüllt. Selbst wenn sich die optimistischsten Prophezeiungen erfüllen sollten und das Ergebnis der Erweiterung für den vereinigten Kontinent nur positiv sein sollte, würde dies trotzdem einen tiefen Wandel bedeuten. Bislang sind Veränderungen in Europa aber immer auf Widerstand gestoßen, auch wenn sie, objektiv gesehen, positiv sind. Man will den Status quo auf jeden Preis erhalten, einschließlich der Vorteile der alten Europäer gegenüber den neuen.