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Archiv-Artikel

die anderen über die rückkehr des kosovo-konflikts

In Amsterdam meint Trouw: Idealerweise bliebe Kosovo bei Serbien, mit garantierten Rechten für die Albaner. Aber für die Kosovo-Albaner hat Serbien sein Recht, dort zu regieren, auf alle Zeit verspielt, weil es sie jahrelang unterdrückt und 1998 sogar versucht hat, sie mit Gewalt aus dem Land zu jagen. Nach dem 10. Dezember, wenn die Frist für die internationalen Gespräche abläuft, werden die Albaner der Durchwurstelei der letzten Jahre selbst ein Ende machen. Es ist nahezu sicher, dass das Kosovo dann wieder als der Konfliktherd Europas zurückkehrt.

In Turin schreibt La Stampa: Wenn die Kosovaren sich unabhängig machen, wird Bosnien explodieren. Und Europa ist auf die Krise nicht vorbereitet. Vor zehn Tagen noch hatte die EU-Kommission Serbien die Hand hingehalten, jetzt hat sie den Ton verschärft und droht Belgrad damit, die vorbereitenden Verhandlungen für einen EU-Beitritt zu unterbrechen, sollten sich die Serben weiterhin in Bosnien und Herzegowina einmischen.

In Kopenhagen meint Politiken: Mehrere EU-Länder wollen die Selbstständigkeit des Kosovos wegen des zu erwartenden russischen Vetos im UN-Sicherheitsrat nicht anerkennen. Mit der nationalen Unabhängigkeit für das Kosovo sind Gefahren verbunden. Sie sind aber noch größer, wenn es noch länger im Niemandsland verbleibt.