die anderen über die katastrophe in birma :
Le Monde (Paris) kommentiert: Wieder einmal ist die internationale Gemeinschaft zur Untätigkeit verdammt, weil ein Regime stärker an seinem politischen Überleben als am Wohlergehen seiner Bevölkerung interessiert ist. Der Widerspruch zwischen der Pflicht zur Einmischung aus humanitären Gründen und der unantastbaren Souveränität der Staaten ist uralt. Frankreich hat versucht, dieses Hindernis zu umgehen, indem es in den UN das Konzept der Verantwortung für den Schutz gefährdeter Bevölkerungen aufgestellt hat, um das Tor zu Birma aufzustoßen. Doch Länder wie China und Russland waren dagegen, allergisch gegen jede Form übernationaler Eingriffe. Es bleibt abzuwarten, wie viele Birmanen diese diplomatische Leisetreterei mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Die Zeitung Times (London) schreibt: Die Bevölkerung hat sich bereits hilfesuchend an die Klöster gewandt, da von der Regierung kaum Hilfeleistungen kommen. Die Junta hat durch ihre Misswirtschaft Birma, das bei seiner Unabhängigkeit zu einem der reichsten Länder Asiens gehörte, zu einem der ärmsten Länder gemacht. Hungerrevolten könnten die Regierung erschüttern. Die Junta sollte schleunigst die Grenzen des Landes für die internationale Hilfe öffnen und der notleidenden Bevölkerung im Land helfen, wenn auch nur, um ihre eigene Machtposition zu retten.