die anderen über die große koalition und die fußball-wm :
Zur Klausurtagung der Bundesregierung meint die Basler Zeitung: Einigkeit, Zuversicht und Tatkraft wollte die große Koalition ausstrahlen – und so war es. Die Basis für eine gemeinsame Politik zweier so lange miteinander verfeindeter Parteien ist gestärkt und vertieft worden. Solide und pragmatisch, wie es die Kanzlerin mag, haben Union und SPD erste Schritte zur Haushaltssanierung gemacht und sich über die Familienförderung geeinigt. Es sind indes kleine Schritte. Eilig hat es diese Regierung mit ihren Reformen offenbar nicht: Zentrale Themen wie die Gesundheitspolitik wurden ausgeklammert, die Unstimmigkeiten in der Arbeitspolitik großzügig umschifft.
Die Brüsseler Zeitung Le Soir kommentiert: In Deutschland wurde die große Koalition aus CDU und SPD unter Schmerzen geboren. Aber es war den Versuch wert: Zwei Monate später herrscht allerbeste Stimmung zwischen den beiden Partnern. Ganz egal, ob Wirtschaftskreise sich wegen etwas sorgen, das sehr nach einem Linksschwenk aussieht. Innerhalb der CDU sind manche schon am Ende ihres Lateins. Die liberale Opposition warnt vor dem bösen Wolf und behauptet, dass Merkel sich für Marx hält. Aber die Frankfurter Börse hält sich gut. Wenn das so weitergeht, wird Deutschland die Fußball-WM gewinnen, die es demnächst ausrichtet. Alles rollt eben …