die anderen über die eu-mittelmeerunion und einen gallischen islam

Die Pariser Zeitung Le Monde meint zur Kritik arabischer Staaten am EU-Konzept der Union für das Mittelmeer: Die arabischen Staaten stehen seit einiger Zeit der Idee äußerst zurückhaltend gegenüber, sich öffentlich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert zu zeigen. Olmert wurde zum Gründungsgipfel der Union für das Mittelmeer am 13. Juli nach Paris eingeladen, obwohl der Bau von Siedlungskolonien in den besetzten palästinensischen Gebieten beschleunigt wurde. Es gibt die Befürchtung, dass die Union für das Mittelmeer über dieselben Probleme strauchelt wie der „Barcelona-Prozess“, der im Laufe der Jahre gescheitert ist.

Das Pariser Nachrichtenmagazin L'Express kommentiert die Integration des Islams: Was verlangt die Republik vom Islam in Frankreich? Die Achtung des Regelwerks. Dass der Koran nicht mehr als Anweisung für das Leben in der Gesellschaft gilt, sondern als Führer für das spirituelle Leben des Einzelnen. Dass das Recht der Republik vor der Regel des Islams und der Tradition kommt. Dass die Muslime wie die anderen Gläubigen ihre Religion an der Schwelle der gemeinsamen Häuser abgeben: Schule, Rathaus, Krankenhäuser. Ist das eine Revolution? Nein. Eine Reform. Man muss den „gallischen Islam“ erfinden, der authentisch in seinem Glauben, aber integriert in seiner Praxis ist.