die anderen über die bundeswehr im libanon :
Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert die deutsche Libanon-Politik: Auffällig war in den letzten Tagen, wie schwer sich die Unionsparteien damit taten, eine stimmige Marschroute zu finden. Während Stoiber vorpreschte, ließ Merkel noch am Montag durch einen Regierungssprecher erklären, mit konkreten Festlegungen sei erst in der kommenden Woche zu rechnen. Tags darauf musste sie eine Kehrtwende vollziehen und das Treffen in Bayreuth anberaumen. Die UNO hatte dem Kanzleramt einen Strich durch den gemächlichen Zeitplan gemacht und zu einer Konferenz nach New York eingeladen, an der über nationale Kontingente verhandelt werden soll.
Die Frankfurter Neue Presse meint zum gleichen Thema: Deutsche Soldaten kommen überall hin, nach Afghanistan und in den Kongo, nach Bosnien und ins Kosovo, nach Usbekistan und ans Horn von Afrika. Nun also zum Libanon, wo wir uns, wie immer, dem Ruf der UNO, ihrem Auftrag und der Aufgabe nicht entziehen können, wie es so schön heißt. Welchem Auftrag, welcher Aufgabe eigentlich? Wissen es die Vereinten Nationen, weiß es die Europäische Union, weiß es die Bundesregierung? Die Waffenruhe, die allseits ersehnte, ist vorerst erreicht. Und nun, wie weiter? Wer viel fragt, erhält in New York und Berlin keine Antworten. Nichts ist geregelt, nichts gesichert.