die anderen über den rentenstreit in frankreich: :
Die französische Zeitung La Croix meint: Alle Umfragen zeigen den Widerstand der Franzosen gegen eine längere Lebensarbeitszeit. Dabei ist das Berufsleben heute in Frankreich kürzer als in anderen europäischen Ländern, gleichzeitig werden die Menschen immer älter. Der Beruf ist nicht mehr das wichtigste Gut der Gesellschaft, auch wenn Arbeitslosigkeit ein Trauma bleibt. Es wird für die Regierung nicht einfach, die Menschen von der Notwendigkeit einer längeren Arbeitszeit zu überzeugen, wenn zur gleichen Zeit die Unternehmen Arbeitsplätze streichen und ältere Arbeitnehmer vielfach in den vorgezogenen Ruhestand schicken.
Le Républicain Lorrain aus dem lothringischen Metz schreibt: Finanzielle Zuschüsse bei der Geburt eines Kindes, Betreuungshilfen und Kindergeld haben einen Effekt auf die Geburtenrate. Die Ankündigung kommt zur rechten Zeit, mitten in der Debatte über die Rentenreform. Hier zeigt sich, welche Auswirkungen die Bevölkerungsentwicklung auf eine Gesellschaft hat. Wenn das Rentensystem heute ein großes Defizit hat, dann deshalb, weil die Baby-Boom-Klassen der Nachkriegszeit ans Ende ihrer Berufstätigkeit kommen. „Die Familie ist eine soziale Investition“, sagt Jean-Pierre Raffarin. Diese Formulierung ist nicht gerade poetisch, aber ehrlich und offen.