die anderen über den krieg im irak und die kirche in demut: :
Angesichts der Kämpfe um das irakische Nadschaf meint El País aus Madrid: Der US-Angriff auf Nadschaf ist nicht nur die wichtigste Militäroperation der vergangenen Monate im Irak. Die Kämpfe in der für Schiiten heiligen Stadt stellen eine politische Eskalation dar. Für die Mehrheit der Iraker ist das Blutbad eine nationale Tragödie. Auch moderate Schiiten unterstützen inzwischen Muktada al-Sadr. Es gäbe aber kaum etwas Schlimmeres für Washington als eine Allianz der verschiedenen schiitischen Strömungen. Die vorrangige Aufgabe der USA ist jetzt, einen Bürgerkrieg zwischen Sunniten, Schiiten und Kurden und einen Zerfall des Landes zu verhindern.
Zur Schließung des Priesterseminars im österreichischen St. Pölten schreibt die polnische Gazeta Wyborcza: Die Entscheidung des zum päpstlichen Visitator ernannten Bischofs ist ein noch nicht da gewesenes Ereignis. Die Kirche schließt selbst eine wichtige kirchliche Einrichtung. Mehr noch – ein Priesterseminar, und es ist bekannt, dass die katholische Kirche im Westen einen empfindlichen Priestermangel erlebt. Der Gesandte des Vatikans hat eine radikale Entscheidung getroffen. Man kann endlich sagen: Besser spät als nie. Die Schweinerei begann nicht gestern, und der Vatikan wusste darüber nicht seit heute. Und doch – eine Sensation. Die Kirche übt Demut.