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Archiv-Artikel

die anderen über den besuch des dalai lama in großbritannien

Der linksliberale Independent meint: Für Gordon Brown ist das geplante Treffen mit dem Dalai Lama eine Gratwanderung. Die Ablehnung, den Dalai Lama in (seinem Amtssitz) Downing Street zu empfangen aber, ist ein Zeichen von Schwäche. Es gibt Anzeichen eines langsamen politischen Wandels in Peking. Von dort hört man ermutigende Töne über den Klimawandel, und Peking hat bei den Atomverhandlungen mit Nordkorea geholfen. China hat auch die birmesischen Generäle dazu gedrängt, internationale Hilfe zu akzeptieren. China kommt langsam aus der Kälte heraus. Konstruktive Kritik zum Thema Tibet sollte in dieser reifer gewordenen Beziehung möglich sein.

Die konservative britische Times schreibt: Die Entscheidung von Gordon Brown, den Dalai Lama nicht in der Downing Street zu empfangen, ist eine Schande. Brown macht sich damit lächerlich. Die politische Bedeutung des Dalai Lama ist unbestritten. Seine politische Mäßigung und Betonung der geistigen und kulturellen Freiheit Tibets statt der territorialen Unabhängigkeit sollten in China als Beispiel dafür betrachtet werden, wie politische Kontrolle mit regionalen Besonderheiten vereinbart werden kann. Peking sollte die buddhistische Botschaft der Versöhnung des Daila Lama akzeptieren. Downing Street sollte diese Botschaft nicht mit einem Boykott untergraben.