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Archiv-Artikel

die anderen über das polnische nein zum eu-vertrag

Der britische The Daily Telegraph schreibt: Es ist begrüßenswert, dass Polen, das so lange unter sowjetischer Unterdrückung gelitten hat, sich dem autoritären Verhalten Brüssels widersetzt und die Iren unterstützt und dadurch den französischen EU-Ratsvorsitz destabilisiert. Die EU sollte die klare Botschaft begreifen: die Menschen wollen ein lockeres, flexibleres Europa, das sich um die täglichen Probleme kümmert, nicht um hoffnungslos veraltete föderale Ambitionen.

Der russische Kommersant meint dazu: Mit der Weigerung von Präsident Kaczyński, den EU-Vertrag zu unterzeichnen, verschließt Polen das Fenster nach Europa. Bis die neue Krise überwunden ist, dürften Jahre vergehen. Eine neue Osterweiterung der EU, auf die sich auch Polens Nachbar und Verbündeter Ukraine Hoffnungen macht, wäre damit auf lange Zeit verbaut.

In Budapest kommentiert Nepszabadsag: Es wäre naiv zu glauben, dass die EU-Skeptiker – abgesehen von den Iren – nicht in der Lage wären, nicht auch mal zu punkten. Ihre Stimmen gingen natürlich in den Mehrheitsentscheidungen verloren, doch wendet man das Gesetz der großen Zahlen auf ganz Europa an, dann sollte es nicht verwundern, dass nicht auch ein Präsident Kaczyński oder ein tschechischer Präsident Klaus zufälligerweise auf höchster Ebene auf die Bremse steigt.