die anderen über das Guantánamo-Urteil des Obersten US-Gerichtshofs :
Die New York Times schreibt: Dies ist der jüngste Rückschlag für die Bush-Regierung. Das Gericht hat bereits deren Behauptung zurückgewiesen, die Guantánamo-Gefangenen hätten kein Recht, von einem US-Gericht angehört zu werden, und ein US-Bürger könne als feindlicher Kämpfer auf unbestimmte Zeit ohne Anklage festgehalten werden. Das derzeit konservative Gericht steht der Strafverfolgung und der Macht des Präsidenten nicht ablehnend gegenüber. Aber es schützt lobenswerterweise die Freiheit des Einzelnen und die Rechtsstaatlichkeit. Präsident Bush sollte einen Weg finden, den Krieg gegen den Terror im Rahmen der gesetzlichen Grenzen zu führen.
Der britische Daily Telegraph kommentiert: Natürlich sieht die Bush-Regierung das Urteil des Obersten Gerichts zu Militärgerichten in Guantánamo als schweren Schlag gegen ihren Kampf gegen den Terrorismus. Doch die Entscheidung ebnet den Weg zur Schließung eines Gefangenenlagers, das Washington enormen diplomatischen Schaden zugefügt hat. Nachdem die Militärtribunale nun als Verstoß gegen die Genfer Konvention und auch gegen amerikanische Militärregeln eingestuft wurden, macht es keinen Sinn mehr, Terrorverdächtige in einem unbefristeten juristischen Schwebezustand auf dem östlichen Ende Kubas festzuhalten.