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Archiv-Artikel

die anderen über chirac und de villepin

Die linksliberale Pariser Libération schreibt über die Teilrücknahme des Berufseinsteiger-Gesetzes (CPE): Abgeschafft, tot und beerdigt: Der CPE ist gestern, ohne Blumen und Kränze, auf dem Friedhof der tot geborenen Gesetze gelandet. Ein kurzer Abschied, doch was für ein langer Todeskampf! Es waren Wochen um Wochen von Protesten, Demonstrationen und Streiks nötig, bis Dominique de Villepin, dessen unverständliche Starrköpfigkeit die Krise am meisten verschärft hat, schließlich aufgegeben hat. Eine politische Niederlage und eine heftige Ohrfeige für den Premierminister, die zudem eine ernste institutionelle Krise hervorgerufen haben.

Der konservative Pariser Figaro meint demgegenüber: Eine traurige Bilanz? Ja, aber auch eine wirkliche Erfahrung, und die konservative Mehrheit kann hoffen, daraus noch einigen Nutzen ziehen zu können, was das Vorgehen bei Reformprojekten angeht. Obwohl auch betroffen von der Krise, hat Jacques Chirac zur Aufgabe des Schiedsrichters zurückgefunden, wie es sich für einen Präsidenten der Republik geziemt. Innenminister und UMP-Parteichef Nicolas Sarkozy, wahrscheinlicher Kandidat für die Präsidentenwahl, kann für sich in Anspruch nehmen, als Erster die Sackgasse gesehen zu haben, in der die Regierung steckte, und den Weg aus der Krise gefunden zu haben.