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Archiv-Artikel

die anderen aus paris

Libération meint zu den Plänen der französischen Regierung zum Ausbau der Videoüberwachung: Künftig wird das elektronische Auge Kain von der Wiege bis zur Bahre folgen – und Abel ebenfalls. Die Installation von Videokameras in öffentlichen Räumen wird beschleunigt, nachdem man ihren Nutzen bei den Ermittlungen zu den Attentaten von London ermessen konnte. Jeder Londoner wird, so heißt es, täglich 300-mal gefilmt. In zehn Jahren wird das nicht mehr als allumfassend, sondern vielleicht gar als lächerlich schwach gelten. Die Speicherung von allem, immer und überall, ist nunmehr möglich. Leider sorgt sich niemand um die bürgerlichen Freiheiten.

Le Monde schreibt über die sprudelnden Halbjahresgewinne vieler französischer Großkonzerne: Von der Ölbranche bis zu den Banken über die Pharmaindustrie und die Werbung vermelden die meisten französischen Großunternehmen Umsätze und vor allem Erlöse, die höher ausfielen als erwartet. Wem nutzen diese geballten Profite? Werden sie es früher oder später schaffen, die gesamte Wirtschaft zu bewässern? In einem System, indem der Aktionär König ist, kann man die Antwort raten: Vorrangig werden die Dividenden aufgerundet, statt die Gehälter oder die Beschäftigung anzuregen. Oder aber investiert – vorrangig im Ausland.