die anderen aus paris über pharmagiganten: :
Die Libération schreibt zur Übernahme von Aventis durch Sanofi: Die Erfahrung hat gezeigt, dass man zu zweit manchmal stärker ist als allein. Das beste Beispiel dafür liefert Renault. Der französische Autobauer hat Nissan mit der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung in dem japanischen Unternehmen nicht geschluckt. Den Japanern wurde die Selbstständigkeit gelassen. Renault bereut dies nicht, meldete Nissan doch gerade neue Rekordergebnisse. Die Pharmaindustrie ist allerdings anders gelagert. Aventis ist bereits das Resultat einer deutsch-französischen Fusion. Nichts spricht dafür, dass dieser Wettlauf der Giganten plötzlich beendet sein wird.
Das Wirtschaftsblatt Les Echos meint: Es ist gut, dass heute auf französischem Grund ein Pharma-Gigant entsteht – und zwar weniger für den nationalen Stolz als für die Aufrechterhaltung einer starken Industrie. Dennoch bleibt es verblüffend, wie dieses Zusammengehen zu Stande gebracht wurde. Denn diese Vermählung wurde eindeutig von der französischen Regierung arrangiert. Es handelt sich um eine zielgerichtete Einmischung in das Leben von Privatunternehmen. In einer Zeit, in der die Regierung die Attraktivität Frankreichs fördern will und neue Privatisierungen vorbereitet, hat sie damit den ausländischen Investoren ein negatives Signal ausgesandt.