die anderen aus frankreich über us-truppen im irak :
Die katholische La Croix aus Paris schreibt: Während des Vietnamkrieges war es den Amerikanern nie gelungen, in Saigon eine glaubwürdige Regierung einzusetzen, so dass ihnen dort jeder politische Notausgang versperrt blieb. Nun ist die Situation in Bagdad sehr verschieden, es gibt keinen „Nordirak“, der von einer Marionettenregierung spricht. Sehr wohl spürbar ist allerdings die Ungeduld in Washington, die neuen politischen Institutionen im Irak Gestalt annehmen zu sehen. Sollten diese im Herbst per Referendum wie erhofft bestätigt werden, dann wäre dies ein wirklicher Sieg in dem Wettlauf der Amerikaner und der Übergangsregierung mit der Guerilla.
Die Libération, ebenfalls Paris, meint: Das Tabuwort vom Rückzug ist in den USA in aller Munde. Denn die meisten Amerikaner haben begriffen, dass ihre Jungs niemals diesen Krieg gewinnen können. Es liegt darin zwar noch keine größere politische Gefahr für Bush, doch will dieser möglichst schnell raus aus dem, was seine Generäle Saustall nennen – vorausgesetzt, es sieht nicht nach einer amerikanischen Niederlage aus. Bush weiß, dass ein schweres Attentat auf seine Truppen, eine internationale Krise oder auch eine Ausbreitung des Bürgerkriegs im Irak zum Flächenbrand ihn zu einem überstürzten, also nicht mehr „geordneten Rückzug“ zwingen könnten.