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Archiv-Artikel

der wochenendkrimi In Trauerkleidung

„Tatort: Janus“, So. 20.15 Uhr, ARD

Babys in Abfallcontainern, Sadomaso-Studios unter Einfamilienhausidyllen, Finanzmakler mit Allmachtsfantasien: Über die letzten drei Folgen hat Niki Stein dem Frankfurter Tatort eine düster-exitenzialistische Ausrichtung verliehen. In den Bankenmetropole breitet sich das Böse in der Vertikalen aus. Oben wird hinter geputzter Fassade betrogen, in Kellern und auf Müllkippen offenbart sich das Elend. Und das Grauen löst sich nie in Wohlgefallen auf.

So beerdigt Kommissarin Sänger (Andrea Sawatzki) hier am Anfang ihre Eltern – die am Ende der letzten Episode von einem Banker ermordet worden sind.

Noch im Trauerkleidchen stürzt sie sich in den nächsten Fall. Zwar kann Steins hohes Niveau nicht gehalten werden (Regie: Klaus Gietinger, Buch: K. P. Wolf), doch wird der Mensch wieder als pathologisches Schauobjekt vorgeführt: Roman Knizka spielt einen überspannten Lehrer, Jürgen Tarrach einen technisch hochgerüsteten Spanner. CHRISTIAN BUSS