der fall john: Ein Vorschlag zur Güte
Wäre das nicht eine Lösung? Barbara John würde nicht ehrenamtliche, sondern die Ehren-Ausländerbeauftragte des Landes Berlin, behielte ein repräsentatives Büro, sonst aber würde ihre Behörde vom Nachfolger geführt. Für Bundespräsidenten, Bürgermeister und langgediente konservative Parteivorsitzende gibt es schließlich auch derartige Arrangements. Und Barbara John ist mit 21 Dienstjahren nicht nur die dienstälteste Ausländerbeauftragte in Deutschland, sie war auch die erste deutsche überhaupt – ein Institut sozusagen.
Kommentar von JÖRN KABISCH
Der Vorschlag ist freilich abwegig – und doch attraktiv, weil die Fronten zwischen Senatorin Heidi Knake-Werner und John inzwischen so verhärtet sind, dass ein echter Kompromiss kaum mehr möglich scheint.
21 Jahre sind aber auch kein Pappenstiel. Barbara John hat in dieser Zeit nicht nur in Berlin, sondern auch in der Bundesrepublik in puncto Migrationsfragen immer eine gewichtige Rolle gespielt und ist die Ausländerbeauftragte schlechthin geworden. Kann eine solche Person so einfach in Rente gehen? Kann man sie so mir nichts, dir nichts in Rente gehen lassen? Die Hitze der Debatte zeigt auch, dass im Fall John wie am Ende einer langjährigen Beziehung noch so manche Trennungsarbeit geleistet werden muss.
Dabei fällt auf, wie wenig sich beteiligen. Die Opposition hat sich zu dem Streit bisher so gut wie gar nicht geäußert. Frau John, der man in der Stadt eine Lobby wie sonst niemandem zutraut, ist inzwischen allein im Ring. Das kennt man sonst nur von Männern, die sich selbst nicht mehr von ihrem Amt unterscheiden können. Und für die hat sich noch immer irgendein Ehrentitel gefunden.
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