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das wird„Einige Familien machen Ausflüge damit“

In Oldendorf können alle sich darüber informieren, ob ein Lastenrad zu ihnen passt und wie sie es am besten nutzen können

Interview Esther Geißlinger

taz: Herr Wortmann, Sie organisieren für den 10. September ein Treffen für Las­ten­radfahrer*in­nen in Oldendorf im Kreis Stade – was passiert da, und ist es auch für Menschen ohne Lastenrad interessant?

Peter Wortmann: Interessant ist es auf jeden Fall für alle, die überlegen, ob ein Lastenrad für sie geeignet sein könnte. Denn es sind Leute vor Ort, die erklären können und bereit sind, andere Probe fahren zu lassen. Die Beratung ist offen und objektiv. Das ist etwas anderes als beim Händler, der ja vor allem seine Modelle verkaufen will.

Also ist es auch keine Messe?

Nein, im Zentrum stehen Treffen, Austausch, Entwicklungen – organisiert von der gemeinnützigen RegionalEnergie Elbe-Weser (REEW), die aus unseren Bürger-Energiegesellschaften hervorgegangen ist. Wir betreiben ein Windrad und Photovoltaik-Anlagen, arbeiten mit Schulen zusammen und setzen uns für Klimaschutz-Projekte im ländlichen Raum ein. Dazu gehören freie Lastenräder. Wir konnten die dank Förderung der Deutschen Postcodelotterie anschaffen und verleihen sie nun in der Region.

Stichwort ländlicher Raum: Lastenräder sind bisher eher ein städtisches Phänomen. Wer benutzt sie auf dem Land? Muss man da nicht extrem sportlich oder sehr leidensfähig sein?

Peter Wortmann

Jahrgang 1947, hat als Lehrer im Kreis Stade gearbeitet. Er ist Geschäftsführer der gemeinnützigen RegionalEnergie Elbe-Weser GmbH.

Auf dem Land geht es wegen der längeren Strecken besser mit elektrischer Unterstützung, wir verleihen daher E-Lastenräder. Meistens sind es Eltern, die sie zum Transport der Kinder nutzen. Einige Familien machen Ausflüge damit – zum Beispiel leiht regelmäßig eine junge Familie Räder, wenn sie hier ihre Eltern besuchen. Aber wir wünschen uns natürlich noch mehr. So wollen wir örtlichen Bauhöfen und Handwerksbetrieben Leih-Anhänger zur Verfügung stellen. Dann könnten Arbeitskräfte per Rad mit Werkzeugen in den Ort fahren.

Sind die Menschen denn offen für Lastenräder?

Diejenigen, die es mal probiert haben, sind begeistert, die machen es wieder und erzählen es herum. Aber sich selbst eines anschaffen fällt vielen wegen des Preises schwer. Als Alternative kaufen einige dann vielleicht einen Anhänger.

Wie sieht es denn mit der Rad-Infrastruktur aus?

Lastenradtreffen: 10. 0., 11 und 17 Uhr, Bürgerhaus in Oldendorf, Schützenstr. 5; Anmeldung erforderlich per Mail an: wortmann@regional-reew.de

Radwege sind zum Teil in katastrophalem Zustand, weil sie zu dicht an Bäumen vorbeiführen oder Wurzeln hochgewachsen sind. So ein E-Lastenrad kommt auf 25 Stundenkilometer, das holpert ganz schön. Aber die Samtgemeinde arbeitet daran, es gibt ein Programm zu Verbesserung der Radwege. Außerdem haben wir zu wenige Lademöglichkeiten für Räder. Zwar wohnen viele Menschen im eigenen Haus und können dort laden, aber öffentliche Ladesäulen sind rar.

Bereits 2022 gab es ein Lastenrad-Treffen. Was wünschen Sie sich für dieses Mal?

Vergangenes Jahr waren sechs Initiativen dabei, die Lastenräder verleihen, dazu drei Privatleute mit ihren Rädern. Da parallel im Ort ein großer Bauernmarkt mit mehreren Tausend Be­su­che­r*in­nen stattfindet, haben wir viele Leute erreicht, die sich die Räder angeschaut haben. In diesem Jahr werben wir noch breiter, etwa über den Verband Freie Lastenräder – das ist ein bundesweiter Zusammenschluss der Lastenrad-Initiativen – und hoffen entsprechend auf noch mehr Zustrom und Interesse.

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