piwik no script img

das wird„Den Vorplatz kulturell bespielen“

Umsonst und draußen: „Summerside“ zeigt Filme vor dem Bremer Hauptbahnhof

Interview Wilfried Hippen

taz: Herr Sifrin, zwei Wochen lang umsonst Filme vor dem Bremer Hauptbahnhof: Wie ist es dazu gekommen?

Marc Sifrin: Es war eine Idee der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), den Bahnhofsvorplatz auch kulturell zu bespielen. Dort fand vor ein paar Wochen ein Beachvolleyball-Turnier statt und deshalb gibt es dort eine Spielfläche mit Sand, die man ja auch anders nutzen kann. Dort gab es zum Beispiel schon einen Beachclub mit Musik-Acts. Das Konzept besteht darin, eine Mischung aus klassischem Mainstream und Arthouse-Kino sowie am Nachmittag ein Kinderprogramm zu zeigen. Die WFB sind Hauptförderer beim Filmfest und da die sich mit Filmverleihen, Lizenzen und Kinotechnik nicht auskennen, organisieren wir die Veranstaltung.

Einige Vorführungen wirken wie eine Open-Air-Fortsetzung Ihres Filmfests Bremen.

Ja, wir beginnen am Montag mit dem Kurzfilmprogramm „Best of Filmfest“ und zeigen dann am Dienstag mit dem kirgisischen Spielfilm „The Scent of the Wormwood“ den Gewinner unseres diesjährigen Publikumspreises. Und weil Loriot bei uns posthum den Ehrenpreis bekommen hat, zeigen wir am Donnerstag seinen Spielfilm „Pappa ante portas“

Foto: Manja Hermann

Marc Sifrin

1976 geboren, war über 20 Jahre in den Bremer Filmkunst­theatern beschäftigt und absolvierte berufsbegleitend seinen Abschluss in Kulturmanagement. Er ist Festivalkoordinator beim Filmfest Bremen.

Auch sonst sind viele Filme im Programm, die zum Teil in Bremen gedreht wurden, unter anderem „Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush“ von An­dreas Dresen.

Ja, und der war dann auch noch im letzten Jahr unser Eröffnungsfilm.

Im Kinderprogramm und im Hauptprogramm werden viele Filme aus den 1980er-Jahren gezeigt. Hat das mit Ihrer eigenen Kinosozialisation zu tun?

Open-Air-Kino „Summerside“: Mo, 17. 7., bis So, 30. 7., auf dem Vorplatz des Bremer Hauptbahnhofs, Infos und Programm: https://www.filmfestbremen.com/summerside-open-air-kino/

Ja, da spiegelt sich auch mein eigener Geschmack. Aber ich finde, diese Filme sind zeitlos.

Sie dürfen den Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ zeigen, obwohl Disney es sonst ja nicht gestattet, dass deren Klassiker umsonst und draußen vorgeführt werden.

Das war früher so. Da haben die ihre Filme nur selektiv zeigen lassen und zum Beispiel DVDs nur alle fünf Jahre neu aufgelegt. Aber ihre Politik hat sich geändert, seit Disney seine eigene Streaming-Plattform hat. Jetzt haben die einen eigenen Vertrieb und es ist nicht mehr schwer, deren Filme zu zeigen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen