das wichtigste : Linke kurz vor Einigung
PDS und Wahlalternative haben die wichtigsten Streitfragen über ein Linksbündnis ausgeräumt
BERLIN taz ■ Einem gemeinsamen Antreten von PDS und Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) zur Bundestagswahl steht nicht mehr viel im Weg. Zwar waren die Verhandlungen der beiden Parteien über die Bildung eines Linksbündnisses bis zum frühen gestrigen Abend noch nicht abgeschlossen, doch scheinen die wichtigsten Streitfragen ausgeräumt.
Die PDS wird ihren Namen auf WASG-Vorschlag um einen Zusatz erweitern. Fraglich ist nur, ob das Bündnis den angestrebten Namen „Demokratische Linke“ tragen darf – den reklamiert nämlich bereits eine sechzig Mitglieder starke Berliner Splitterpartei für sich.
Zumindest in den ostdeutschen Bundesländern wird zusätzlich zu einem neuen Namen voraussichtlich auch das Kürzel PDS stehen. PDS-Wahlkampfleiter Bodo Ramelow hatte vor Beginn der entscheidenden Verhandlungsrunde noch einmal betont, dass dieser Titel „unverzichtbar“ sei.
WASG-Chef Klaus Ernst zeigt sich vor Verhandlungsbeginn optimistisch, dass die wahlrechtlichen Probleme einer Kooperation ausgeräumt werden können. „Wir werden juristisch keine gesemmelt bekommen“, sagte er der taz. Ernst könnte das Linksbündnis in Bayern anführen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ist Oskar Lafontaine als Spitzenkandidat im Gespräch: „Er sollte dort kandidieren, wo er viele Stimmen zieht“, sagte Ernst.
Innerhalb der WASG bleibt die Kooperation aber weiter umstritten. So lehnte auch die Regionalgruppe Dortmund mit einer Mehrheit von 15 zu 12 Stimmen ein Bündnis ab. WASG-Chef Ernst erwartet dennoch eine klaren Mehrheit für eine Zusammenarbeit. KAN