das wichtigste : Explosionen in Antalya
Detonierende Papierkörbe verletzen sechs Menschen in Touristenhochburg am türkischen Mittelmeer
ANKARA dpa/afp ■ Bei zwei Explosionen in der türkischen Mittelmeerstadt Antalya sind gestern sechs Menschen leicht verletzt worden. Nach Angaben des Vize-Polizeichefs ereigneten sich die Explosionen in Mülleimern in der City und an einer Bushaltestelle. Zunächst war unklar, ob es sich um Sprengstoff handelte oder ob sich in den Mülleimern explosives Gas gebildet hatte. Ein anderer Polizist hatte zuvor von zwei kleineren Sprengsätzen gesprochen. Auch der Fernsehsender NTV berichtete, es handle sich um Bomben.
Die erste Explosion ereignete sich, als Arbeiter im Stadtzentrum einen Mülleimer leerten. Zwei Müllmänner wurden leicht verletzt. Nach Angaben des Polizeivizes explodierte ein zweiter Mülleimer in der Nähe einer Bushaltestelle. Dabei seien vier Menschen verletzt worden. Unter ihnen sei ein Urlauber aus Frankreich, der am Fuß Verletzungen durch Glassplitter erlitten habe.
In der Tourismushochburg Antalya herrscht derzeit Hochbetrieb. Die Gegend beherbergt einige der größten Ferienanlagen des Landes. Antalya zieht viele Reisende aus dem Ausland an; besonders beliebt ist die Gegend bei deutschen und russischen Urlaubern.
Vorigen Monat waren bei einem Anschlag im Badeort Kusadasi fünf Menschen getötet worden. Die Behörden machten dafür kurdische Kämpfer verantwortlich. Wenige Tage vor dem Kusadasi-Anschlag war im Ferienort Cesme eine Bombe in einem Mülleimer explodiert und hatte etwa 20 Menschen verletzt. Dazu hatte sich die Splittergruppe „Freiheitsfalken Kurdistans“ bekannt. Hinweise auf die Urheber der gestrigen Explosionen gab es zunächst nicht.