das wichtigste : Ziemlich leere Urnen
In Sachsen-Anhalt und in Baden-Württemberg deutet sich geringere Beteiligung an den Landtagswahlen ab
BERLIN dpa/ap ■ Etwa jeder vierte Wahlberechtigte in Deutschland war gestern zu einem ersten politischen Stimmungstest nach Amtsantritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgerufen. In drei Ländern wurden neue Landtage gewählt, in Hessen die Kommunalvertretungen. In Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg lief die Beteiligung an den Landtagswahlen gestern nur schleppend an, während sich in Rheinland-Pfalz immerhin so viele WählerInnen in die Lokale aufmachten wie vor fünf Jahren.
Nach Umfragen sah es so aus, als ob die drei Ministerpräsidenten ihr Amt verteidigen könnten. In Rheinland-Pfalz wollte es Kurt Beck (SPD), in Baden-Württemberg Günter Oettinger (CDU) und in Sachsen-Anhalt Wolfgang Böhmer (CDU) noch einmal wagen. Am unklarsten war der Ausgang in Sachsen-Anhalt, weil es dort nach letzten Befragungen nicht so aussah, als ob es zur Fortsetzung der Koalition von CDU und FDP reichen würde.
In Baden-Württemberg lag die Wahlbeteiligung bis mittags bei 12,6 Prozent, teilte ein Sprecher der Landeswahlleiterin mit. Vor fünf Jahren lag sie um die Zeit bei 17,1 Prozent. In Sachsen-Anhalt hatten bis 12 Uhr nur 12,5 Prozent der BürgerInnen die Wahllokale aufgesucht. Vor vier Jahren waren es 21,2 Prozent. In Mainz fanden bis mittags 26 Prozent der WählerInnen den Weg an die Urnen.
In Hessen fehlten wenige Stunden nach der Umstellung auf Sommerzeit in einigen Wahllokalen die WahlhelferInnen. „Einige haben wegen der Zeitumstellung verschlafen“, so eine Sprecherin in Wiesbaden. Hier gelten die Kommunalwahlen als Stimmungsbild für die Regierung Roland Kochs (CDU).