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Archiv-Artikel

das wichtigste Fatah lehnt Dialog ab

Abbas und Hanija wollen Konflikt zwischen Fatah und Hamas entschärfen. Burgfrieden bleibt brüchig

GAZA ap/rtr ■ Nach einem tödlichen Angriff auf einen ihrer Sicherheitsoffiziere hat die palästinensische Fatah-Bewegung Gesprächen mit der rivalisierenden Hamas eine Absage erteilt. Es werde keine Bemühungen um Aussöhnung geben, bis die Täter zur Rechenschaft gezogen worden seien, hieß es in einer gestern in Gaza veröffentlichten Erklärung der Fatah.

Zuvor hatten Hamas-Aktivisten einen Sicherheitsoffizier und sechs Leibwächter getötet. Sie griffen das Haus von Oberst Ghajeb in Beit Lahija mit Raketen und Sturmgewehren an. Die Gefechte dauerten mehrere Stunden. Auch ein Hamas-Kämpfer kam dabei ums Leben, Dutzende Menschen wurden verletzt. Die radikalislamische Hamas und die gemäßigtere Fatah liefern sich seit Wochen blutige Kämpfe, Waffenstillstandsvereinbarungen wurden immer wieder gebrochen. Im Westjordanland attackierten Fatah-Anhänger am Donnerstagabend Büros und Fahrzeuge der Hamas. Zuvor waren bei einer israelischen Razzia in Ramallah vier Palästinenser getötet und 20 verletzt worden.

In der Nacht zu Freitag hatten der Fatah-Vorsitzende, Präsident Mahmud Abbas, und Ministerpräsident Ismail Hanija von der Hamas die Vereinbarung getroffen, die Gewalt einzudämmen. Sie seien sich einig, „alle Kämpfer von den Straßen zurückzuziehen und Polizeikräfte zu stationieren, um Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten“, sagte Hanija. Abbas äußerte sich nicht. Der Vereinbarung zum Trotz planen aber beide Seiten einen Ausbau der Einheiten, die auf ihr Kommando hören. Abbas soll dafür 86 Millionen Dollar von den USA erhalten. Hanija wird vom Iran und anderen islamischen Verbündeten unterstützt.