das wetter: Es klafft
Alle Philosophie gründet bekanntlich auf dem Begriff des Logos, welcher Terminus auf Deutsch fast gleich lautet: Loch, wissenschaftlich präzise – Lücke. Die Lücke ist das kleinste unteilbare Element, lehrte bereits Demokrit; und Sokrates war es, der erkannte, dass all unser Wissen lückenhaft ist. Nichtsdestoweniger wissen wir heute, dass die Lücke, in die Seinsweise der Länge gebracht, zur Spalte wird, die als Bresche definiert werden kann (Clausewitz). Als Schlitz kehrt diese in der Fachsprache des Kleiderphilosophen Lagerfeld wieder. Die Meister des Bauwesens wiederum sagen Ritze (Le Corbusier), alpine Hochgebirgsdenker verwenden die Termini Kluft und Klamm (Luis Trenker) und in der Agrarphilosophie spricht man von einer Furche (Cem Özdemir). Jetzt fehlt diesem erhellenden Essay nur noch der Schluss. Aber da klafft eine …
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