das wetter: Passage
Seit Tagen lag Krawattenkapitän Schmollack in Minos Bistrostübchen auf der Lauer und kalfaterte sich einen Eiskaffee nach dem anderen in die Bilge. So drückte es Schmollack jedenfalls aus, denn er sprach nur Seemannslatein. Seiner Theorie zufolge zog sich die Nordwestpassage bis ins Hochparterre der alten Beutlin gegenüber. Stündlich rechnete er damit, die Masten seines ebendort havarierten Schoners hinter den Spitzengardinen aufragen zu sehen. Doch die See gab ihre sichere Beute niemals frei und Frau Beutlin erst recht nicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen