das wetter:
Unter Killern
Kubaschewski war ein Killer der alten Schule. Eine Kugel ins Auge, zwei in die Leber. Ende. Aus. So hatte er es immer gehalten, der Erfolg sprach für ihn. Kubaschewski war eine lebende Legende. Sechs Mal schon hatte er den „Goldenen Colt“ bekommen, und jetzt sollte er die Auszeichnung für sein Lebenswerk erhalten. Die in Paris ansässige Internationale Vereinigung für Assassination hatte sich nicht lumpen lassen. Die Feier war bombastisch. Dann wurde eine Riesentorte auf die Bühne gerollt. Wie alle versammelten Attentäter lachte Kubaschewski über die filmreife Anspielung. Auch als Kalaschnikow-Kevin aus der Torte sprang, lag noch eine große Heiterkeit über der mörderischen Feiergemeinde. Erst als die erste Reihe des blutrünstigen Gewerbes niedergemäht wurde, lachte niemand mehr. Dem Nachwuchs eine Chance, war Kubaschewskis letzter Gedanke.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen