das wetter: Dumm gelaufen (3)
Der Steppenkaiser guckte dumm aus der Wäsche. Er hatte sich nackig gemacht und darüber schlicht vergessen, Wechselwäsche vorzuhalten. Jetzt stand er da. An Nachschub war nicht zu denken, sein Stab hatte über ihm gebrochen, wie das stank, die Kotze. Danach war der Stab, eine ganze Horde Rindviecher mit kräftig Anhang, in alle vier Himmelsrichtungen und mehr als vier Winde auseinandergaloppiert. Dumm gelaufen. An der Ecke, an der er, als es plötzlich donnerte, blitzte und schiffte wie viel Gutes, immer noch stand und immer noch nicht verstand, was ihm blühte, bremste jetzt ein Gefährt undefinierbarer Machart. Der Steppenkaiser kniff seine Augenschlitze stärker zusammen. Was er sah? Nun, seine alte Volksschullehrerin, die sich aus dem rumpeligen Teil stolz und buckelig erhob. „Unkraut vergeht!“, intonierte sie, und weg war sie.
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