das wetter: wolkenirrtum:
Der Maharadscha schreckte aus tiefem Schlaf hoch. Etwas war anders als gewöhnlich, dass spürte er instinktiv und in den Knochen. Er schlüpfte in seine Pantoffeln, setzte sich seinen verschlungenen Turban auf, glitt in sein seidenes Gewand, eilte zum Fenster und spähte nach draußen. Ihm stockte der Atem – der Garten seines Palastes lag unter einer dichten Schneedecke begraben. „Das kann nicht sein“, brüllte er, „ich lebe doch in Indien!“ Da ertönte eine Stimme von oben: „Hups, da habe ich mich verflogen!“ Der Maharadscha blickte gen Himmel und sah eine schwere graue Wolke, aus der Schnee fiel und die langsam errötete. „Tschuldigung“, murmelte die Wolke verlegen und zog eiligst davon.
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