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das wetter: weise weihnacht

„Hell und fein bimmelte das klitzekleine Christkind mit kindgerechter Glocke zur Bescherung. Scherte sich noch jemand um die weiße Pracht, die draußen auf der Terrasse, gleichsam zum Zuckerwatt erstarrt, von prachtvoller Wetterwendung kündete? Nein. Tanzende Zwerge und tirilierende Heerscharen feierten das Fest der Freude. Und diese sollte niemand stören. ’s war Weihnacht, Weihnacht war’s geworden ...“ Die Weihnacht stieß einen kleinen Seufzer der Verärgerung aus. Eigentlich hätte sie ihre Marketingabteilung schon längst komplett rausschmeißen sollen. Mit einem dicken Rotstift fuhr die Weihnacht über den missglückten PR-Entwurf und formulierte selbst neu. Verwarf. Und formulierte wieder. Und verwarf erneut. Endlich kam die Weihnacht zu einem weisen Entschluss. Sie griff zum Telefonhörer und wählte. Doch niemand nahm ab am anderen Ende der Leitung. Gott war nicht daheim. Und Jesus war Skifahren.

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